Was wäre, wenn Ihre Kläranlagen zu nachhaltigen Rohstoffquellen werden würden, die zur Dekarbonisierung der Region und der Kreislaufwirtschaft beitragen?

Seit über 100 Jahren wurden Kläranlagen als Zentren zur Schadstoffbeseitigung konzipiert. Die Hauptaufgabe war es, zu verhindern, dass Abwasser natürliche Gewässer verschmutzt. Angesichts überlasteter Anlagen, knapper Ressourcen, ambitionierter Klimaziele und regulatorischer Veränderungen ist heute jedoch ein Paradigmenwechsel erforderlich: Kläranlagen können und müssen zu Zentren für die Bereitstellung und Verwertung von Ressourcen werden.

Unter den Bestandteilen des kommunalen Abwassers ist Zellulose (die hauptsächlich aus Toilettenpapier stammt) ein oft übersehener Bestandteil mit viel Potential. Dabei kann sie lokal zurückgewonnen, recycelt und wiederverwendet werden. Die Rückgewinnung des Sekundärrohstoffs reduziert die zu reinigenden Mengen, hilft ihre Energieeffizienz zu verbessern und trägt zur CO2-Neutralität bei.

Eine Chance, die es in Zeiten der Unsicherheit zu ergreifen gilt

Angesichts der derzeitigen Veränderungen gibt es heute zwei Arten von Haltungen unter den verantwortlichen Entscheidungsträger:innen:

  • Entweder warten bis die Herausforderungen zu Zwängen werden,
  • oder die Unsicherheit als Chance nutzen, um Prozesse sowie Infrastrukturen zielgerichtet weiterzuentwickeln.
  • Wir bei Cirtec sind davon überzeugt, dass die Rückgewinnung und Verwertung von Zellulose eine gewinnbringende Entscheidung ist :
  • Die Technologien sind bereits einsatzbereit und verfügbar.
  • Die ersten Erfahrungsberichte sind sehr positiv.
  • Die industriellen Absatzmärkte sind vorhanden und wachsen.
  • Der regulatorische Kontext fördert diesen Übergang stark.

Cirtec: „Es handelt sich nicht um einen technologischen Umbruch, sondern um eine neue Art, die Rolle von Kläranlagen zu überdenken: Schadstoffe beseitigen und gleichzeitig Wert schaffen.“

Warum müssen Kläranlagen neu gedacht werden?

Die Abwasserbehandlung neu zu überdenken bedeutet nicht nur, technische Anforderungen zu erfüllen. Es bedeutet, Kläranlagen in eine regionale, zirkuläre und verantwortungsvolle Kontext zu integrieren. Die Herausforderungen sind vielfältig und Lösungen werden dringend benötigt.

Die Herausforderungen von heute

  • Überlastung der Anlagen: Viele Kläranlagen nähern sich ihrer maximalen Kapazität. Durch die Verwertung von Zellulose kann ein Teil der Feststoffe frühzeitig getrennt werden, wodurch die Anlagen entlastet werden.
  • Abfallreduzierung: Durch die Extraktion von Zellulose verringert sich die zu behandelnde Schlammmenge um 10 bis 20 %.
  • Energieeffizienz: Die biologische Belüftung macht bis zu 60 % des Energieverbrauchs einer Kläranlage aus. Durch die Verringerung der organischen Feststoffanteils wird dieser Bedarf reduziert. 

Die Herausforderungen von morgen

  • Emissions- und Energie-Neutralität:  Erfüllen der Vorgaben der neuen Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) zur Energieeffizienz und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Kläranlagen müssen künftig nicht nur Schadstoffe entfernen, sondern auch aktiv zur Erreichung der Klimaziele beitragen – durch optimierte Prozesse, Rückgewinnung von Ressourcen und intelligente Energienutzung.
  • Verwertung von Nebenprodukten: Phosphor, Stickstoff, Wärme, aber auch Zellulose können zu strategischen Ressourcen werden.
  • Neue lokale Verwendungszwecke: Integration von rückgewonnener Zellulose in der Bauindustrie (Asphalt), Chemie- und Werkstoffindustrie (Biokunststoffe) oder Landwirtschaft (Bioschutzwaschmittel).

Ein Wort von Cirtec: Die Anlage kann zu einem Instrument der regionalen Resilienz werden. Ein Hebel für die lokale Politik und zur Steigerung der örtlichen Wertschöpfung.

„Mit Cirtec wird die Anlage zu einem Instrument für territoriale Resilienz, zu einem Hebel für die lokale Politik.”

Die Schlüsselrolle der europäischen Regulierung

Der europäische Rechtsrahmen ist ganz klar auf die Verwertung von Ressourcen ausgerichtet:

  • Die KARL : Die Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser schreibt eine weitergehende Behandlung und die Verwertung von Nebenprodukten vor.
  • Die RED III (Überarbeitung der Richtlinie über erneuerbare Energien) bezieht nun die Kommunen in die Ziele zur Verringerung der Kohlenstoffintensität ein.
  • Die Anpassungen an das 55-Prozent-Ziel (Vorschlag der Europäischen Kommission) schreiben eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030 vor.
  • Mit regionalen Klimaplänen wie kommunale Klimaschutzkonzepte (Deutschland), Klimafahrplänen der Bundesländer (Österreich) oder kantonalen Energie- und Klimastrategien (Schweiz).

Mehrwert von Cirtec: Durch die Verwertung von Zellulose kann eine Gemeinde ihren CO2-Fußabdruck und ihre Betriebskosten reduzieren und gleichzeitig künftige gesetzliche Auflagen erfüllen.

Konkrete Vorteile der Zelluloseverwertung

Die Verwertung der im Abwasser enthaltenen Zellulose bietet eine einzigartige Kombination aus betrieblichen, ökologischen und gesellschaftlichen Vorteilen:

  • Entlastung der Anlagen: Steigerung der Behandlungskapazität um 10 bis 20 %.
  • Reduzierung des Energieverbrauchs: 10 bis 25 % bei der Belüftung.
  • Weniger Schlamm: Rückgang des zu entsorgenden Schlammvolumens um 10 bis 20 %.
  • Lokale Wertschöpfung: Integration in regionale Wertschöpfungsketten für biobasierte Materialien.
  • Klimabeitrag: bis zu 2 Tonnen CO2-Einsparung pro Tonne verwerteter Zellulose.

Eine zirkuläre Vision für unsere Regionen 

Die Verwertung von Zellulose trägt auch zu einer widerstandsfähigeren und lokal verankerten Wirtschaft bei. Ein konkretes Beispiel:

Ein Gebiet mit 20.000 Einwohnern verbraucht jedes Jahr mehrere hundert Tonnen Toilettenpapier. Durch lokales Recycling kann dieser Stoffstrom zu einer Ressource für öffentliche Bauvorhaben in derselben Region werden.

Diese hält den wertvollen Rohstoff Zellulose im Kreislauf, minimiert die Abhängigkeit von Importen, senkt die Logistikkosten und bindet die Gemeinde in eine prosperierende lokale Beschäftigungs- und Produktionsdynamik ein.

Fazit

Die Kläranlagen von morgen werden keine reinen Reinigungsanlagen mehr sein, sondern nachhaltige Rohstoff-Aufbereitungsanlagen.

Dieser Wandel ist in mehreren europäischen Ländern bereits im Gange. Die Technologien sind vorhanden, die Vorschriften verlangen es, und die Ressourcen sind verfügbar.

Für die Gemeinden hat die Vorwegnahme dieser Entwicklung einen doppelten Vorteil: Sie senken ihre Kosten und ihren CO2-Fußabdruck und schaffen gleichzeitig lokalen Mehrwert. Dies ist keine langfristige Vision mehr, sondern bereits heute Realität.

CirTec steht Ihnen als vertrauenswürdiger Partner zur Seite, um diesen Übergang zu begleiten, von der Machbarkeitsstudie bis zur Umsetzung konkreter und bewährter Lösungen.

Lassen Sie sich nicht von den Veränderungen in der Branche überrollen: Werden Sie zum Akteur des Wandels und erkunden Sie jetzt das Verwertungspotenzial Ihrer Anlage. Kontaktieren Sie unsere Expert:innen, um mehr zu erfahren.